Bobby Fischer

amerikanischer Schachspieler; Schachweltmeister 1972-1975, wurde 1972 nach einem Sieg über den Russen Boris Spasskij erster in den USA geborener Schachweltmeister; galt mehrere Jahre als verschollen; nahm 2005 die isländische Staatsbürgerschaft an

Erfolge/Funktion:

Schachweltmeister 1972 - 1975

Bester Schachspieler des Jahrhunderts

(Expertenabstimmung der Zeitschrift "Schach")

* 9. März 1943 Chicago/IL

† 17. Januar 2008 Reykjavik

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Internationales Sportarchiv 38/2008 vom 16. September 2008 (ph),

ergänzt um Meldungen bis KW 17/2016

Mit seiner Genialität als Schachspieler, aber auch mit seiner Exzentrik und seinen Extravaganzen machte Bobby (eigentlich Robert James) Fischer Schlagzeilen wie kein Schachspieler vor oder nach ihm. Zu seiner Popularität trug aber ebenso bei, dass er in dem legendären WM-Duell von 1972 in Reykjavik gegen Boris Spasski der erste nichtrussische Herausforderer seit Jahrzehnten war. In der Zeit des kalten Krieges hatte sein Sieg eine besondere Bedeutung, die über die sportliche hinausging. Sein Erfolg über Boris Spasski machte ihn in den USA zu einem Volkshelden.

Für Schlagzeilen sorgte Bobby Fischer nicht nur durch seine Schacherfolge, sondern auch durch seinen an Verfolgungswahn grenzenden Argwohn. Sein Charakter bot vielfach Anlass zu Kontroversen; so äußerte er sich – obwohl selbst Amerikaner sowie jüdischer Herkunft – wiederholt antiamerikanisch und antisemitisch. Als es Ende der 80er Jahre ...